O 530 BZ Citaro    Omnibus Bautyp 530 mit Brennstoffzellenantrieb

 

Rund 240 Busse zählt die Busflotte der SSB. Davon sind über 70 Fahrzeuge vom Typ Citaro. Diese niederflurigen Stadtbusse setzt die SSB seit 2001 auf den Linien ein. Mit den Brennstoffzellenbussen hat die SSB erstmals Solobusse mit drei Türen, eine Innenschwenktür und zwei Außenschwenk-Schiebetüren, im Einsatz. Alle drei Busse des Projekts haben die gleiche Ausstattung.


Citaros haben sich bei den Nahverkehrsbetrieben bewährt, so dass es nahelag, auch für das Projekt Brennstoffzelle auf gewohnte Technik nicht zu verzichten und einen Standardbus umzurüsten. Brennstoffzellen, Speicherflaschen für den Wasserstoff und Kühleinrichtung für die Brennstoffzellen wurden auf das Dach verbannt, der Dieselmotor durch einen Elektromotor ersetzt. Geblieben sind der konventionelle Antrieb über Getriebe, Kardanwelle und Achse. Der Elektromotor leistet 205 kW, rund 280 PS. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 70 Stundenkilometer begrenzt.

Die Technik hat nicht nur ihren Preis, sondern auch ihr Gewicht. Rund 2,3 Tonnen schwerer ist ein Brennstoffzellenbus im Vergleich zum Dieselmodell mit 11,8 Tonnen. So ist eine Richtung für die Weiterentwicklung dieser Zukunftstechnik bereits vorgegeben: Brennstoffzellenbusse der Zukunft müssen leichter werden, die Technik kleiner.

Optisch fallen die Busse auf, akustisch nicht. Statt durch das typische Diesel-Motorgeräusch machen sich die Busse höchstens durch ein leises Pfeifen bemerkbar. Auch im Inneren sind die Busse gegenüber den anderen Bussen im Linienverkehr durch den Elektromotor wesentlich leiser. Einen herkömmlichen Auspuff sucht man vergebens, denn als „Abgas“ dampft reines Wasser aus dem Edelstahl-Auspuff an der Dachkante des Hecks.

Die Zutaten für die Energieerzeugung liefern neun Gasflaschen auf dem Dach. Sie enthalten 44 Kilogramm reinen Wasserstoff, der mit einem Druck von 350 bar gespeichert ist. Bei den Gasflaschen handelt es sich um besonders robuste und leichte Kohlenfasertanks, die mit einer Aluminiumschicht ausgekleidet sind. Abhängig von den Bedingungen auf der Strecke kann ein Bus damit etwa 200 Kilometer fahren. Der Brennwert von einem Kilogramm Wasserstoff entspricht etwa dem von 3,4 Litern Diesel.

Sind die Busse mit soviel Wasserstoff an Bord auch sicher? Die Busse sind sicher, das bestätigte der Technische Überwachungsverein. Denn die neue Technologie musste strengen Prüfungen standhalten. Die Busse werden, was die Sicherheitsbestimmungen betrifft, wie „Gasfahrzeuge“ behandelt, die inzwischen ja sogar auch in Tiefgaragen fahren dürfen. Entsprechend gibt es für die Brennstoffzellenbusse keine Beschränkungen. Sie können überall fahren, auch im Tunnel.

Vom September 2003 bis September 2005 waren drei Busse dieses Bautyps auf der Linie 44 in Stuttgart unterwegs.

Am 30. September 2005 lief das Erprobungsprojekt "Brennstoffzellenbusse" aus.

 

Quelle:  Broschüre der SSB: "Der SSB-Brennstoffzellenbus"

 

 Hersteller  Mercedes-Benz, Evobus
 Länge  11,95 Meter
 Breite  2,55 Meter
 Höhe  3,69 Meter
 Leergewicht  14,1 Tonnen
 Dachlast  3,4 Tonnen
 Speichervolumen  1.845 Liter (9 Einheiten je 205 Liter)
 Speicherdruck  350 bar
 Leistung  205 kW / 279 PS
 Höchstgeschwindigkeit  70 km/h
 Sitzplätze  26
 Extras  

 

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