O 405 GNDE    Gelenk-Niederfluromnibus mit Diesel-Elektrischem Antrieb des Bautyp 405

Die neuentwickelten Niederflur-Gelenkbusse (GNDE)

 

Zum Fahrplanwechsel am 1. Juni 1997 setzt die SSB auf der Linie 42 erstmals 17 neuentwickelte Niederflur-Gelenkbusse „O 405 GNDE“ (Gelenk-Niederflur-Busse mit Diesel-Elektrischem Antrieb) ein. Mit diesen neuen Fahrzeugen wird erstmals bei der SSB ein Busverkehrssystem realisiert, bei dem Fahrzeug, Fahrweg mit Haltestellen und Fahrbetrieb optimal aufeinander abgestimmt sind.

Durch die neue Antriebstechnik kann der Wagenfußboden im Gelenkbus durchgehend mit einer Höhe von 32 bis 40 cm ohne störende Podeste – Ausnahme bei den Radkästen – eben gestaltet werden, so dass dem Fahrgast nicht nur ein stufenloser Eingang (niedriger Antritt) sondern auch ein hindernisfreier Zugang zu den Sitz- und Stehplätzen geboten wird. Bei einer Bordsteinhöhe von ca. 18 cm, wie sie an den Haltestellen der Linie 42 realisiert werden sollen, bleibt für die Fahrgäste nur noch eine kleine Stufe von ca. 14 cm. Im Bedarfsfall kann der Bus auf der rechten Seite durch das so genannte „Kneeling“ (Entleerung der Luftfederbälge) abgesenkt werden. Als weitere Einstiegshilfe kann die im Einstiegsbereich der mittleren Türe angeordnete 50 cm lange Rampe manuell ausgeklappt werden. 

Erstmals werden den Fahrgästen klimatisierte Linienbusse angeboten. Mit der Klimaanlage kann bei Außentemperaturen bis zu 32 Grad die Innentemperatur um 3 Grad niedriger und die relative Luftfeuchtigkeit um 50 Prozent gesenkt werden. Grün getönte Scheiben verringern die Sonneneinstrahlung. Bei einer Außentemperatur von -15 Grad kann die Innentemperatur auf ca. 18 Grad gehalten werden. 

Als Außenanzeige werden Matrixanzeiger mit hoher Auflösung und weißer Schrift auf schwarzem Grund verwendet. Die neu eingeführte Haltestellenansage und – anzeige wird automatisch über den Wegzähler auf die aktuelle Haltestelle eingestellt. Die Haltestellenanzeige im Innenraum ist hinter dem Fahrerarbeitsplatz quer eingebaut und lässt den Haltewunsch (Wagen hält), die nächste Haltestelle, aber auch die Umsteigemöglichkeiten und zwei Folgehaltestellen erkennen.

Busse mit diesem neuartigen dieselelektrischen Antrieb haben Radnabenmotoren, die je nach den Erfordernissen über eine Steuereinheit aus Batterien, aus der Oberleitung oder aus einem mitgeführten „Kraftwerk“ (Verbrennungsmotor mit Generator) gespeist werden. Damit entfällt eine mechanische Kraftübertragung zwischen Getriebe  und Hinterachsgetriebe, d.h. der Dieselmotor treibt den Bus bzw. die Räder nicht mehr direkt über ein Automatik- und Achsgetriebe an, sondern indirekt über einen Generator, der über einen Umformer und Steuereinheit die Radnabenmotoren mit Strom versorgt. In einigen Jahren könnte die Funktion des Dieselgenerators auch von der Brennstoffzelle übernommen werden, die dann praktisch schadstofffrei arbeitet. Durch den neuen Antrieb wird der Fahrkomfort erhöht, denn es entfallen Unregelmäßigkeiten bei den Schaltvorgängen (Schaltstöße), wie sie auch bei den hoch entwickelten Automatikgetrieben der herkömmlichen Busse noch zu spüren sind.

Die Fahrerinnen und Fahrer werden erstmals den neu gestalteten Fahrerarbeitsplatz vorfinden. Er ist das Ergebnis eines Forschungsprojektes.

Quelle: „Über Berg und Tal“ 2/97

 

Diverse technische Probleme brachten bis 2001 das "Aus" für den Großteil dieser Fahrzeuge, zwei Wagen dieses Typs sind Museal noch erhalten.

 

 Hersteller  Evobus
 Länge  17,98 Meter
 Breite  2,5 Meter
 Höhe  3,296 Meter
 Gesamtmasse  28 Tonnen
 Leistung  220 kW / 300 PS
 Generator  220 kVA
 Radnabenmotoren  4 x 75 kW
 Höchstgeschwindigkeit  75 km/h
 Sitzplätze  48
 Stehplätze  134
 Extras  2. & 3. Tür: Außenschwenkschiebetüren, Vollklimaanlage

 

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